
Es gibt sehr viele Gründe, warum vegan schlecht ist: Vegan ist ungesund, unnatürlich, schlecht für die Umwelt und veganes Essen schmeckt grausam.
Veganer sollten sich die großen Nachteile veganer Ernährung eingestehen.
Und Veganer sind einfach Idioten, die jedem das Fleisch schlechtreden wollen. Sie versuchen den ganzen Tag Menschen von Ihrer Religion zu überzeugen.
Ihr Veganer da draußen habt ihr noch nie den Spruch gehört „Leben und Leben lassen“ ?
In diesem Artikel liste ich alle Gründe auf, warum vegan schlecht ist. Ich begründe meine Argumentation mit Logik und Wissenschaft.
- 1. Vegan ist ungesund
- 2. Veganer müssen Tabletten einnehmen
- 3. Vegane Ernährung ist nicht für Sportler geeignet
- 4. Vegan ist unnatürlich
- 5. Der Mensch ist von Natur aus Fleischesser
- 6. Der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen
- 7. Fleisch hat den Menschen intelligent gemacht
- 8. Löwen essen auch andere Tiere, warum dann nicht wir?
- 9. Veganes Essen schmeckt nicht
- 10. Vegan sein ist zu aufwendig
- 11. Vegane Produkte sind pure Chemie
- 12. Veganes Essen macht nicht satt
- 13. Vegan ist teuer
- 14. Veganer töten auch Tiere
- 15. Vegan ist schlecht für die Umwelt
- 16. Soja zerstört den Regenwald
- 17. Veganer sind Idioten
1. Vegan ist ungesund
Mein persönlicher Hauptgrund gegen Veganismus: Vegan ist ungesund!
Veganer fehlen die Nährstoffe aus Fleisch und Milch wie:
- Vitamin B12
- Eisen
- Vitamin D
- Protein
- Kalzium
- Omega-3-Fettsäuren
- Zink
- …
Deswegen haben Veganer Mangelerscheinungen und sind schwache, dünne Menschen.
Hier ist ein anschauliches Beispiel dafür:
Zwei Bodybuilder auf dem Bild haben noch nie in ihrem Leben Fleisch gegessen hat.
Viele weitere Leistungssportler und sogar der stärkste Mann Deutschlands leben vegan.
Sie bekommt alle ihr Protein aus Bohnen und Linsen, Eisen aus Samen, Zink aus Haferflocken, Omega 3 aus Leinöl, Kalzium aus Brokkoli, …
Man kann alle essenziellen Nährstoffe auch aus pflanzlichen Quellen erhalten.
Die Kuh auf der Wiese isst nur Pflanzen, um ihre Muskeln (Fleisch) aufzubauen. Alle Nährstoffe in diesem Fleisch stammen ursprünglich aus Pflanzen.
Man muss also kein Fleisch essen. Man kann auch das Tier als Mittelsmann weglassen und die Nährstoffe direkt von Pflanzen erhalten.
Vegan heißt natürlich nicht gleich gesund. Vegane Ernährung kann auch aus Pommes, Chips, Oreos und Bier bestehen. Aber eine gesunde vegane Ernährung ist möglich.
Das sagt der größte Zusammenschluss aus Ernährungsexperten der Welt dazu:
„Gut geplante vegetarische, inklusive vegane, Ernährungsformen sind gesund, bedarfsdeckend und können gesundheitliche Vorteile für die Prävention und Behandlung von bestimmten Krankheiten bringen.
Diese Ernährungsformen (vegan, vegetarisch) sind für alle Stufen des Lebenszyklus geeignet: für Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Kinder, Teenager, Erwachsene, Ältere und Athleten.“
— Academy of Nutrition and Dietetics
Ja, richtig gehört, vegan ist für jeden möglich. Sogar für Kinder.
Ich habe einen ganzen Artikel über die Frage „Ist Vegan gesund?“ geschrieben. Inklusive einer ausführlichen Tabelle mit allen Nährstoffen und ihren pflanzlichen Quellen.
2. Veganer müssen Tabletten einnehmen
Das ist richtig. Jeder Veganer sollte mindestens Vitamin B12 Tabletten einnehmen.
In der heutigen hygienischen Welt kommt man schlecht an Vitamin B12 dran. Das Vitamin wird von Bakterien produziert, die wir früher z. B. durch ungewaschenes Gemüse oder ungefiltertes Wasser zu uns genommen haben könnten.
Nicht-Veganer haben das große Glück, dass Tieren wie Schweinen in der Massentierhaltung Vitamin B12 Tabletten zugefüttert bekommen (neben einem Haufen Antibiotika).
Dadurch können sie dann beim Essen von Fleisch ihre Vitamin B12 Tabletten bekommen.
Wie wundervoll, dass die Fleischindustrie so an uns denkt. Wer weiß, vielleicht reichen bei genug Fleischkonsum die Antibiotika für die nächste Grippewelle?
Jeder Deutsche nimmt Vitamin B12 Tabletten zu sich. Bei manchen gingen sie halt vorher durch den Magen eines Tieres.
Vitamin D Tabletten werden außerdem für die ganze deutsche Bevölkerung empfohlen. Mehr dazu in unserem Supplement-Guide.
3. Vegane Ernährung ist nicht für Sportler geeignet
Ich habe selber schon immer viel Sport gemacht. Nach einer langen Verletzungspause (Verletzung bevor ich vegan wurde) bin ich nun ins Gewichtheben (Kraftdreikampf) eingestiegen.
Ich konnte in einem halben Jahr mein Kreuzheben von circa 100 kg auf über 170 kg steigern (unter 80 kg Körpergewicht). Beim Bankdrücken liege ich bei 115 kg. Das alles war mit veganer Ernährung kein Problem.
Das hier ist ein normaler Arbeitssatz im 02.03.22 mit 5 x 147,5 kg.
Der Besitzer von meinem Fitnessstudio und weitere Mitglieder, die weit über 200 kg heben, sind Veganer.
Es gibt natürlich auch viele Profisportler, die vegan sind. Neben den 4 Bodybuildern oben im Bild gibt es viele weitere Beispiele, aus allen Sportarten.
Es gibt eine anschauliche Netflix Dokumentation zum Thema Vegane Ernährung im Sport.
Wer weiter in die wissenschaftliche Datenlage hinter dem Film einstiegen will, kann sich diese Debatte anschauen.
4. Vegan ist unnatürlich
Vegan ist die unnatürlichste Ernährung. Ich bevorzuge einen natürlichen Lebensstil.
Ich lebe in der Wildnis in einer Höhle und gehe lieber Jagen als in den Supermarkt. Mein Tinder ist meine Keule, die ich einer Frau über den Kopf ziehe und sie entführe.
Ach, und wenn ich mir eine leichte Erkältung zuziehe, sterbe ich lieber daran, als diese unnatürliche moderne Medizin zu nutzen.
Die Beispiele sind absurd, weil unser Leben sehr wenig mit Natürlichkeit zu tun hat.
Dass etwas natürlich ist, macht es nicht direkt gut (Krankheiten, Kälte, Hunger). Dass etwas unnatürlich ist, macht es nicht direkt schlecht (moderne Medizin, Heizungen, Supermarkt).
Es gibt auch einen Namen für diesen Fehlschluss. In der Philosophie nennt man eine solche Argumentation („Vegan ist unnatürlich, daher schlecht“) den naturalistischen Fehlschluss.
5. Der Mensch ist von Natur aus Fleischesser
Der Mensch ist ein Fleischfresser, das sieht man allein an seinen Eckzähnen.
Das stimmt so nicht, es gibt auch Pflanzenfresser mit Eckzähnen. Der Mensch ist ein Sonderfall, da der Bau von Werkzeugen, den Nutzen der Zähne reduzierte. Daher kann man von unserem Gebiss nicht wirklich unsere „natürlichen“ Essgewohnheiten ableiten.
Manche Veganer behaupten nun, der Mensch ist ein Pflanzenfresser. Das stimmt auch nicht.
Von den gängigen 3 Kategorien wäre der Mensch am ehesten ein Omnivore, also Allesfresser.
Das heißt also, der Mensch sollte Pflanzen und Tiere essen?
Nein, als Allesfresser haben wir die Freiheit uns auszusuchen, welche Lebensmittelgruppen wir essen.
Der Mensch ist kein wirklicher Omnivore. Er ist vielmehr ein „Cucinivore“, ein kochendes Tier.
Durch die Möglichkeit unsere Nahrung zu kochen, muss unser Verdauungsapparat weniger arbeiten und hat sich daher anders entwickelt, als bei allen anderen Tieren.
Man kann aus der Biologie des Menschen keine Schlüsse ziehen, was man am besten essen sollte. Wir müssen uns auf die wissenschaftliche Datenlage beziehen.
Der wissenschaftliche Konsens ist, dass die menschliche Ernährung zum überwiegenden Großteil aus Pflanzen bestehen sollte.
6. Der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen
Menschen haben schon die gesamte Menschheitsgeschichte Fleisch gegessen. Warum sollten wir damit jetzt aufhören?
Weil wir es KÖNNEN!
Ok, lass es mich genauer erklären. Warum haben Menschen früher Fleisch gegessen?
Bis auf die wenigen wohlhabenden Menschen haben sie das getan, weil sie es MUSSTEN. Fleisch ist sehr kalorienreich und damit perfekt zum Überleben.
Heute denken zum Glück die wenigsten von uns bei Ernährung an Überleben.
Die beiden wichtigsten Faktoren für unsere Ernährung heutzutage sind Geschmack und Gesundheit, nicht mehr das Überleben.
Wir gehen in den Supermarkt und haben eine riesige Auswahl an Lebensmitteln.
Wir haben die WAHL, ob wir Fleisch essen oder nicht. Weil wir es nicht mehr zum Überleben essen müssen.
Wir sollten uns in dieser Entscheidung nicht von Steinzeitmenschen beeinflussen lassen.
Wem vertraust du eher?
7. Fleisch hat den Menschen intelligent gemacht
In diesem Zusammenhang wird oft das Argument genannt:
„Fleisch hat uns doch erst zu dem gemacht hat, was wir sind. Durch Fleisch hat der Mensch ausreichend Energie gehabt, ein großes Gehirn zu entwickeln.“ (Veganer wären wohl alle dumm geblieben).
Die Argumentation weist einige Lücken auf. Es kommt (wie schon besprochen), nicht darauf an, was vor tausenden Jahren einmal war, sondern darauf, was heutzutage ist.
Heute ist der wissenschaftliche Konsens, dass wir kein Fleisch für unsere Gesundheit benötigen. Daher ist es für unsere Ernährung heutzutage irrelevant, ob wir es einmal gebraucht haben.
Das Argument, dass wir Fleisch zur Gehirnentwicklung brauchten, ist historisch betrachtet falsch.
Menschen haben den Großteil ihrer Evolution hauptsächlich pflanzlich gegessen.
Stärkehaltige Lebensmittel wie Süßgräser und Wurzeln sind eher für Gehirnentwicklung des Menschen verantwortlich.
8. Löwen essen auch andere Tiere, warum dann nicht wir?
Fleisch essen ist also der natürliche Kreislauf des Lebens.
Es ist nichts natürlich daran, Milliarden fühlende Lebewesen selektiv zu züchten und zu töten. Und ihre Körperteile dann im Supermarkt zu jagen.
Außerdem ist das Fleischessen nur eine Eigenschaft von Löwen. Löwen riechen sich zur Begrüßung am Arsch, aber das wollen Menschen dann plötzlich nicht tun.
Löwen töten die Kinder von anderen Löwenmännchen. Aber vor Gericht wird man mit dem Spruch „Löwen machen das doch auch“ nicht weit kommen.
Niemand würde sich bei anderen Entscheidungen an Löwen orientieren. Warum sollten wir das dann bei der Ernährung tun?
9. Veganes Essen schmeckt nicht
Veganes Essen ist langweilig. Veganer essen quasi nur Gras (Salate) und veganes Essen schmeckt einfach nicht.
Also ich könnte auf Pizza, Burger, Co. verzichten!
Gut dass Rewe, Edeka, Aldi und viele mehr uns da aushelfen. Hier einmal ein zwei Beispiel Kühlregale:
Die meisten Produkte im Supermarkt sind ja von sich aus schon vegan: Brot, Nudeln, Reis, Obst, Gemüse, Pommes, Kaffee, Softdrinks, Bier und so weiter.
Und jetzt gibt es dazu eine Vielzahl von veganen Produkten, damit man auf Pizza, Burger und Co. nicht mehr verzichten muss.
Veganes Essen kann so aussehen:
Links veganes Burger-patty von Beyond Meat. Rechts vegane Pizza, die es bei Dominos regulär im Angebot gibt.
Und gute Nachrichten für alle, die gerne kochen: Alle Gewürze sind vegan!
Eine leckere vegane Mahlzeiten, die auch du Zuhause nachmachen kannst, sieht so aus:
Wenn du dir immer noch denkst, veganes Essen schmeckt nicht, kannst du bei Instagram #veganfood einzugeben. Dort sind 27 Millionen Beispiele, um dir das Gegenteil zu beweisen.
10. Vegan sein ist zu aufwendig
Eine große Sorge von mir war früher: Finde ich überhaupt vegane Restaurants? Und ist das nicht voll anstrengend, immer in anderen Städten danach zu suchen?
Zum Glück gibt es die App Happy Cow (kostet im Apple App Store 2 Euro, ist aber im Browser und bei Android kostenlos).
Dort findest du in jeder Stadt auf der Welt Restaurants, die etwas veganes im Angebot haben. Ich habe die App mehrmals im Urlaub und natürlich Zuhause genutzt.
Veganes Essen in meiner Nähe, was ich mit Happy Cow gefunden habe:
Zu Hause kannst du auch viele einfache vegane Mahlzeiten zubereiten. Nudelgerichte oder Currys sind meine schnellen Favoriten.
Viele vegane Gerichte sind auch perfekt für Meal Prep geeignet. Du kannst direkt für mehrere Tage kochen, wenn du wenig Zeit hast.
Das folgende Video zeigt mein Lieblingsrezept, wenn es mal schnell gehen muss. Eine Stunde Kochen für 6 Mahlzeiten.
Empfehlenswert ist der Youtube Channel „The Happy Pear“. Der Channel ist voll von 5 Minuten Rezepten. Auch ihr Kochbuch Vegan Cooking for Everyone ist wundervoll (leider nur englisch).
Vegane Rezepte zu finden, ist einfach. Gibt einfach den Namen des unveganen Gerichts + das Wort „vegan“ bei Google oder Youtube ein und du findest immer eine gute Alternative.
Wenn mal keine Zeit zum Kochen oder fürs Restaurant ist, kannst du natürlich auf das leckere vegane Fertigessen im Supermarkt zurückgreifen.
11. Vegane Produkte sind pure Chemie
Aber diese ganzen Ersatzprodukte sind „pure Chemie“. Einfach nur eklig, wie lang diese Zutatenliste ist. Ich würde so etwas nie essen.
Alle Dinge sind „pure Chemie“. Wir Menschen bestehen aus chemischen Stoffen und Verbindungen. Aber mal abgesehen davon:
Du würdest dich wundern, was alles auf der Zutatenliste von Wurst steht.
Die armen Schweine bekommen auch alles Mögliche gespritzt und zugefüttert, was am Ende in deiner Wurst landet (Antibiotika, Hormone, etc.).
Moderne Fleischalternativen, wie der „Beyond Burger“ oder das vegane Hack der Rügenwalder Mühle sind natürlich kein gesundes Essen.
Die Produkte sind dazu entwickelt Fleisch in Geschmack, Geruch, Textur nachzuahmen. Dafür werden neben gesunden Zutaten, wie Erbsen und Rote Bete auch viel Salz und Öl verwendet.
In mehreren Studien schneiden die Fleischalternativen gesundheitlich und für die Umwelt besser ab, als Fleisch.
12. Veganes Essen macht nicht satt
Schau dir bitte noch einmal diese Bilder an.
Meinst du, du wirst davon nicht satt?
Wenn du ernsthaft „ja“ denkst, habe ich trotzdem gute Nachrichten für dich. Die Wissenschaft unterstützt dich.
Viele pflanzliche Produkte machen durch verschiedene chemische Signalwege satt.
- Ballaststoffe sättigen durch gute Darmbakterien.
- Nüsse unterdrücken den Appetit und verbrennen passiv Fett.
- Bohnen verbessern Appetitkontrolle noch Stunden oder Tage nach Konsum.
Der größte Gewichtsverlust in der Geschichte der Wissenschaft (12 kg in 6 Monaten im Schnitt) wurde durch pflanzliche Ernährung erzielt. Und das, obwohl die Leute keine Kalorien zählen mussten.
Sie wurden einfach durch das vegane Essen so satt, dass sie nicht mehr essen konnten.
Ach, und wenn dein Problem eher Zunehmen, als abnehmen ist, das geht mit veganer Ernährung natürlich auch.
13. Vegan ist teuer
Bei einer Sache sind wir uns alle einig: Massentierhaltung ist schlecht.
Die meisten Menschen beschreiben ihr „Ideal Fleisch“ so: Von einem Bauernhof, wo es den Tieren gut geht. Sie ein langes und schönes leben haben.
Die Tierprodukte von diesem Bauernhof sind dann aber seeehr teuer. Deutlich teurer als vegane Alternativen.
Ich möchte damit zeigen, dass vegane Alternativen nur teuer im Vergleich zu Billigfleisch sind. Genau das Billigfleisch, das die meisten Menschen ablehnen und verurteilen.
Vegan ist günstiger als „bessere“ Tierhaltung und tut mehr fürs Tierwohl (es muss gar nicht erst ein Tier sterben).
Die Realität sieht leider so aus: In Deutschland sind 97 % der Tierprodukte aus Massentierhaltung.
Die Leute kaufen also hauptsächlich Billigfleisch, welches sie mündlich ablehnen.
Die Preise von Billigfleisch sind schlecht mit denen von veganen Alternativen zu vergleichen. Das eine ist ein Massenprodukt mit viel staatlichen Subventionen vs. ein Nischenprodukt. Natürlich ist das Nischenprodukt noch teurer.
Warum noch? Die Preise von Fleischalternativen fallen, weil ihr Umsatz und ihr Marktanteil zunehmend steigen. Während die Preise von Fleisch steigen.
Laut großer Beraterfirmen sollen pflanzenbasierte Fleischalternativen in den nächsten Jahren genauso viel kosten wie Fleisch.
Ist dann für die nächsten Jahre eine vegane Ernährung teurer als Mischkost?
Nein. So sieht eine Mahlzeit von aus unserer Sicht ärmeren Menschen in Afrika aus:
Ärmere Menschen essen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel, wie Reis, Getreide und Bohnen. Vollwertige pflanzliche Lebensmittel sind die günstigsten Lebensmittel.
Fleisch war früher bei uns auch ein Luxusprodukt. Es wurde wenig konsumiert. Daher kommt auch das Wort „Sonntagsbraten“.
Fleisch ist heute so günstig, weil die Industrie subventioniert wird und wir die Produkte auf Kosten der Tiere und der Umwelt produzieren.
Aber selbst Billigfleisch hat keine Chance gegen Kartoffeln, Bohnen und Co.
Eine Oxford Studie fand heraus, dass die günstigste Ernährung in der westlichen Welt die vegane Ernährung ist.
Sie war im Schnitt 1/3 günstiger, als Mischkost.
Das erklärt sich durch den hohen Anteil von günstigen pflanzlichen Lebensmitteln (Kartoffeln, Nudeln, Reis, Obst, Gemüse, …).
Auch ich selber habe beim Wechsel zu einer vollwertigen veganen Ernährung Geld eingespart (das ich jetzt für mehr Seitan Döner ausgeben kann 😉 ).
14. Veganer töten auch Tiere
Diese Aussage ist korrekt. Bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln sterben neben Insekten auch Kleintiere.
„Man kann nicht 100 % vegan sein, warum dann nicht Fleisch essen?“
Niemand würde in einem anderen Kontext so argumentieren.
Du hast ein Stück Kuchen gegessen. Du kannst nicht zu 100 % gesund leben, warum nicht gleich rauchen?
Du bist einmal Auto gefahren. Du kannst nicht zu 100 % umweltbewusst leben, warum dann nicht gleich ein Inlandsflug?
Die Vergleiche scheinen übertrieben. Rauchen ist ja viel schlimmer für die Gesundheit, als ein Stück Kuchen und ein Inlandsflug viel schlimmer für die Umwelt, als Autofahren.
Doch Fleisch ist VIEL schlimmer für die Tiere als pflanzliche Lebensmittel.
Die folgende Statistik zeigt, wie viele Tiere für 1 Million Kalorien der jeweiligen Lebensmittel sterben. „Harvest“ steht für alle Tiere, die beim Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln / Futtermitteln sterben und „Slaugther“ steht für alle Tiertode durch Schlachtung.
Die gelben Balken bei den Tierprodukten beziehen sich auf Tiertode durch den Anbau von Futtermittel. Der erste Balken zeigt beispielsweise, dass für Hühnerfleisch 237 Hühner durch Schlachtung sterben und zusätzlich 13 Mäuse oder Kleintiere beim Futtermittelanbau für diese Hühner.
Da eine Kuh für 1 kg Muskelmasse circa 25 kg Futter essen muss, sterben für Rindfleisch deutlich mehr Tiere beim Futteranbau, als bei der Schlachtung.
Fleisch und Eier töten weitaus mehr Tier als pflanzliche Lebensmittel. Getreide, Gemüse und Obst töten ca. 2 Tiere pro 1 Million Kalorien. Hühnerfleisch tötet 251 Tiere, Eier töten 92 Tiere, Rindfleisch tötet 29 Tiere und Milch fast 5.
Nur durch den Futtermittelanbau sterben bei Fleisch, Eiern und Milch mehr Tiere, als bei Getreide, Gemüse und Obst.
Dass Tiere durch pflanzliche Landwirtschaft sterben, ist also sogar Pro-Vegan Argument.
In diesem Kontext ist auch die Intention hinter der Tötung wichtig. Die Nagetiere, werden bei der pflanzlichen Landwirtschaft aus Versehen getötet. Die Tötung im Schlachthaus ist hingegen absichtlich.
Was macht das für einen Unterschied, die Tiere sind am Ende beide tot?
Stell dir zwei Personen vor. Jemand, der einen Hund absichtlich umbringt und jemand, der einen Hund aus Versehen überfährt.
Die erste Person würde eine Gefängnisstrafe bekommen und gesellschaftlich verachtet werden. Die zweite Person würde wohl mit einer Geldstrafe und schlechtem Gewissen davonkommen.
Intention macht einen Unterschied.
Es gibt auch einen interessanten Fall (der auch verfilmt wurde), wo nach einem Flugzeugabsturz Menschen durch Kannibalismus überlebt haben.
Die sonst unethische Tat war durch ihre Notwendigkeit zum Überleben moralisch gerechtfertigt.
Fleisch benötigt der Mensch nicht zum Überleben. Aber auch ein Veganer würde es vermutlich nicht als verwerflich finden, wenn jemand in einem armen Fischerdorf Fisch isst.
Diese Person ist zum Überleben darauf angewiesen und hat keine Wahl (nicht wie wir im Supermarkt).
Wir müssen irgendetwas zum Überleben essen. Warum dann nicht die Lebensmittel, die am wenigsten Leid verursachen?
Jeder verursacht nur durch seine Existenz Leid. Wir verbrauchen Ressourcen und treten vielleicht auf Insekten.
Doch wir können dieses Leid reduzieren. Sei das durch faire Produkte, umweltbewussten Konsum oder eben eine vegane Lebensweise.
Leid so weit wie möglich reduzieren ist der Kern von Veganismus. Nicht das Leid komplett zu eliminieren, das ist unmöglich.
Deswegen definiert die Vegan Society Veganismus auch nicht dadurch, dass sie alles Tierleid verhindert, sondern so:
„Veganism is a philosophy and way of living which seeks to exclude—as far as is possible and practicable—all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose; […]“
Also Veganismus versucht so weit wie möglich und praktikabel Tierausbeutung zu verhindern.
Dadurch ist jemand auch zu 100 % vegan, wenn diese Person Gemüse isst, wofür vielleicht aus Versehen eine Maus sterben musste.
15. Vegan ist schlecht für die Umwelt
„Vegan ist auch nicht besser für die Umwelt: Eine Avocado wird durch die ganze Welt geschifft, da esse ich doch lieber mein regionales Fleisch.“
Es gibt 3 Hauptkritikpunkte an der veganen Ernährung in Sachen Umwelt:
- lange Transportwege für exotische Lebensmittel
- hoher Wasserverbrauch von manchen Lebensmitteln
- Soja zerstört den Regenwald
Lange Transportwege von exotischen Lebensmitteln:
Die CO2-Emissionen durch den Transport von Lebensmitteln sind nur ein kleiner Teil der Gesamtemissionen.
Die kleinen roten Balken in der Grafik stellen die Transportemissionen der jeweiligen Lebensmittel dar.
Bananen und Rindfleisch haben beide 0,3 kg CO2-Emissionen durch den Transport. Aber Bananen haben Gesamtemissionen von 0,7 kg während Rindfleisch bei 60 kg liegt.
Viel wichtiger als die Regionalität ist die Lebensmittelauswahl. Lokales Bio Rindfleisch ist schlechter für die Umwelt, als Avocados, die tausende Kilometer verschifft wurden.
Die größte Analyse von Umweltauswirkungen von Lebensmittel bestätigt dies. Tierische Lebensmittel sind schlechter für die Umwelt als pflanzliche Lebensmittel.
Und nicht nur das: Fast immer sind selbst die nachhaltigsten tierischen Lebensmittel schlechter für die Umwelt, als die am wenigsten nachhaltigen pflanzlichen Lebensmittel.
Hoher Wasserverbrauch von Avocados & Mandeln:
Zum Wasserverbrauch von Avocados vs. Fleisch haben wir einen ausführlichen Artikel geschrieben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass einzelne pflanzliche Lebensmittel (besonders Nüsse) einen problematisch großen Wasserfußabdruck haben.
Dennoch haben tierische Lebensmittel generell den höheren Wasserverbrauch.
16. Soja zerstört den Regenwald
Produkte wie Tofu, Sojamilch oder Tempeh werden in Deutschland zum Großteil aus Soja hergestellt, das in Europa angebaut wurde.
Soja wird weltweit hauptsächlich als Tierfutter verwendet.
Das gilt auch für Soja, welches im Regenwald angebaut wird. Industrieller Sojaanbau ist nur für ca. 8 % der Regenwaldabholzung verantwortlich.
Der Hauptfaktor für Regenwaldabholzung (63 %) ist das Erschaffen von Weideflächen für Nutztiere.
Alles in allem sind Tierprodukte weltweit nur ein kleiner Teil unserer Ernährung. Sie sind aber für den Großteil der Umweltschäden verantwortlich.
Unserer Artikel „CO2 Bilanz von Fleisch“ beleuchtet im Detail, wie Fleisch unserem Klima schadet.
17. Veganer sind Idioten
Das geht vielen Menschen bei der Diskussion mit Veganern durch den Kopf: „Veganer sind Idioten. Die wollen allen nur ihre Meinung aufzwingen. Warum nerven Veganer so?“
Ich versuche das wissenschaftlich zu erklären. Hier ein Auszug aus einer Studie, die sich hauptsächlich auf Ernährung und Sport bezieht:
„Wenn ein Experte vorbildliches Verhalten zeigt, antizipieren Individuen, […] dass der Experte auf sie herabschaut.
Daraus resultiert, dass vorbildliche Verhaltensweisen paradoxerweise die Menschen abschreckt, die man inspirieren möchte.“ (frei übersetzt)
Howe & Monin (2017). Journal of personality and social psychology.
Die Autoren merken an, dass das Gleiche für Vegetarier (und Veganer) gilt. Vegetarier (und Veganer) erfahren viel Feindseligkeit, weil Mischköstler sich so fühlen, als würde ihre Moral kritisiert werden.
Die Feindseligkeit gegenüber Veganern ist ein Abwehrmechanismus, weil man sich angegriffen fühlt.
Aber warum fühlen sich Fleischesser von Veganern angegriffen?
Weil die meisten Menschen wissen, dass Fleisch nicht das Beste für sie, den Planeten und die Tiere ist.
Aufnahmen aus der Massentierhaltung sind überall in den sozialen Medien. Und es wird immer wieder darüber geredet, wie ungesund Tierprodukte sind.
Unser Gehirn ist viel auf Kongruenz (Übereinstimmung) aus. Unsere Gedanken und Glaubenssätze sollen mit unserem Verhalten in Einklang sein.
Stimmt unser Verhalten nicht mit unseren Werten überein, entsteht ein unangenehmer Gefühlszustand. Diesen nennt man kognitive Dissonanz.
Beispiel kognitive Dissonanz:
- Ein Mensch hat den Glaubenssatz „Tierleid ist schlecht“.
- Diese Person sieht Schlachthaus-Aufnahmen und weiß Fleisch ist definitiv mit Tierleid verbunden.
- Die Person kauft trotzdem Fleisch und bezahlt damit für Tierleid.
- Die Handlung stimmt nicht mit dem Glaubenssatz überein und daher empfindet die Person kognitive Dissonanz.
Veganer sind Idioten, weil allein ihre Existenz die kognitive Dissonanz von Fleischessern hervorruft. Das unwohle Gefühl, dass ihr Verhalten nicht mit ihren Werten übereinstimmt. Einerseits sind sie gegen Tierleid, andererseits bezahlen sie dafür. Veganer als nervige Idioten wahrzunehmen oder zu hassen ist also nur eine Abwehrreaktion.
Eine häufige Abwehrreaktion ist auch der Satz „Ich esse auch nur ganz wenig Fleisch“.
Um ihre Kongruenz zu bewahren, stellen Menschen ihr unerwünschtes Verhalten als nicht so häufig dar. Und sie glauben es sich selber.
Es werden aktiv Erinnerungen von Mahlzeiten ohne Fleisch hervorgerufen und andere unterdrückt.
Dieses Verhalten nennt man in der Psychologie „Optimism Bias“.
Wenn man z. B. Menschen nach ihrem Konsum von ungesunden Lebensmitteln fragt, behaupten sie, weniger als der Durchschnitt zu essen. Das gaben auch Menschen an, die sehr ungesund aßen.
Wenn man sie nun mit der Realität konfrontiert, überdenken sie nicht ihre Handlungen.
Die Probanden gaben an, noch gesünder zu essen und stellten die Risiken der ungesunden Lebensmittel infrage.
„Zucker ist doch gar nicht sooo schlecht für die Gesundheit.“
Etwas Ähnliches kann man bei Rauchern betrachten, die im Durchschnitt die Gesundheitsrisiken vom Rauchen stark unterschätzen.
Etwas Ähnliches ist auch beim Gespräch von Veganern und Fleischessern zu betrachten:
A: „Ich lebe vegan.“
B: „Ich esse doch nur ganz wenig Fleisch.“
A: „Ich sehe doch, dass du jeden Tag mehrmals Fleisch isst, wir wohnen in einer WG.“
B: „Ich esse aber nur regionales Fleisch, wo es Tieren wirklich gut geht.“
Der letzte Satz entspricht dem Verhalten von Rauchern, die Gesundheitsrisiken stark unterschätzen. Die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums werden heruntergespielt.
Wir sind uns unserem Optimism Bias meistens gar nicht bewusst.
Die Menschen, die in den Studien relativ ungesund gegessen haben, behaupteten, sie äßen gesund. Genauso behauptet jemand, der zum Großteil Billigfleisch kauft, er kaufe regionales „Tierwohl“ Fleisch oder „weiß, wo es herkommt“.
Und versteh mich nicht falsch, jeder Mensch unterliegt diesen Fehleinschätzungen des Gehirns.
Eine vegane Person, die hauptsächlich bei H&M Kleidung kauft, erinnert sich beim Thema Menschenrechte auch selektiv an die wenigen Male, wo sie faire Kleidung gekauft hat.
So bewahren wir Menschen unser Selbstbild. Es bedarf viel Zeit und Training, die eigenen Fehleinschätzungen zu erkennen und zu hinterfragen.
Wenn du denkst „Veganer sind Idioten“, kannst du unseren Beitrag Warum Vegan lesen, um ihre Beweggründe besser zu verstehen. Danach kannst du immer noch für dich selbst urteilen.
Hi, ich finde deinen Artikel vom Inhalt her sehr gut. Nur kann ich jeden „Fleischesser“ absolut nachvollziehen, wenn er genervt/sauer/abwehrend auf das Thema reagiert. Da das ganze nämlich ein sehr emotionales Thema ist muss vorallem die Veganer/Vegetarier Seite umso sachlicher bleiben. Denn auch bei deinem Artikel ist die passive Aggressivität und der Sarkasmus viel zu sehr vertreten. Auch ich als Veganer fühle mich ein wenig angegriffen, da ich damals selbst „Fleischesser“ war. Und das ist ein riesiges Problem, die militante Veganerin Raffaela Raab ist das perfekte Beispiel dafür wie man eine, vom Wert her richtige Bewegung/Philosophie, nicht verbreiten sollte. Genau diese aggressive vermittlung ist der Grund weshalb so viele Menschen in Abwehrstellung gehen und Hass gegen Veganismus im Allgemeinen entwickeln. Ich meine niemand fängt an an eine Sache zu glauben weil andere radikal/aggressiv/beleidigend versuchen dich davon zu überzeugen. Für deinen nächsten Artikel empfehle ich daher wirklich durchweg sachlich zu erklären warum der vegane Weg der richtige für uns alle, den Tieren und unseren Planeten ist. Sonst kommen wir einfach nicht voran.
Hi Justin, danke für deinen Kommentar!
Ich stimme dir voll zu, dass wir Veganer sachlich argumentieren sollten. Deshalb ist jeder andere Artikel auf meiner Seite sachlich gehalten und enthält viele Quellenangeben. Ich habe diesen Artikel ‚Warum vegan schlecht ist‘ damals eher aus Spaß geschrieben. Jetzt, wo der Artikel häufig bei Google auftaucht und viele Menschen (auch nicht Veganer) ihn lesen, bin ich mir meiner Verantwortung bewusst. Ich hatte schon geplant, ihn zu aktualisieren und einen sachlichen Artikel über Argumente und Gründe gegen Veganismus daraus zu machen.
Bei einer Sache kann ich dir aber nicht ganz zustimmen: Auch radikalere Ansätze können dafür sorgen, eine Bewegung voran zu treiben. Man sieht das heute im Klimaaktivismus und historisch gesehen haben viele Bewegungen für mehr Gerechtigkeit, radikale Rhetorik und Demonstrationsformen genutzt (Frauenrechte in England, BIPoC Demonstrationen in den USA, LGBT Demos in den 80/90er). Ich selbst bin durch Joe Carbstrongs Youtubevideos vor 5 Jahren vegan geworden. Seine radikale Art hatte mich wachgerüttelt und dafür gesorgt, dass ich mich mit meinen eigenen Argumenten gegen Veganismus beschäftigt habe.
Liebe Grüße!
Hi Markus, ich danke für deine Antwort.
Freut mich auf jedenfall, dass du so offen für Kritik bist!
Alles klar kann ich auf jedenfall verstehen. Es ist ja normal, dass man dazu lernt und im Nachhinhein dann sieht, was man besser machen kann. Wie gesagt für mich kam es mir so vor als würde der Artikel für Veganer existieren um sich über Nicht-Veganer lustig zu machen. Aber danke für die Aufklärung!
Ich kann deine Meinung und Argumente auf jedenfall nachvollziehen. Trotzdem geht meine Meinung in die andere Richtung, da ich auch in meinem Freundeskreis einen sehr radikalen Veganer hatte. Dadurch konnte ich beaobachten wie die anderen und auch ich einen Hass gegen den Veganismus entwickelt haben. Wir haben sogar aus Prinzip noch mehr Fleisch gegessen – er hatte damit also leider genau das Gegenteil bewirkt. Erst einige Zeit später hatte ich das Glück sachlich und argumentativ sinnvoll aufgeklärt zu werden. Mit dieser Metode kamen sogar einige Freunde hinterher. Daher meine eigene Meinung aus eigenen Erfahrungen. Trotzdem: natürlich kann der radikale Weg auch etwas bewegen, aber in der heutigen Zeit denke ich, dass die sachliche und respektvolle Aufklärung wesentlich effektiver ist.
Liebe Grüße auch dir!
Ja richtig, ich hatte mir extra oberflächliche Argumente gegen Veganismus herausgesucht und mich da etwas drüber lustig gemacht, aber das ändert sich bald. Ja, wenn man radikalere Methoden verwendet, dann besser als Strategie, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu ziehen. Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass man die Menschen unmittelbar bei der Aktion (z. B. Autofahrer bei festklebenden Klimaaktivisten) negativ reagieren werden, obwohl es bei diesen Aktionen ja um Systemwandel geht und die Individuen gar nicht unbedingt adressiert werden sollen. Und genau deswegen ist diese radikale Haltung im privaten Umfeld so ineffektiv. Die Menschen werden eher in ihren Vorurteilen & Gründen gegen Veganismus bestärkt und man erreicht gar keine Medien oder die Politik, um Systemwandel zu bezwecken.
Nur Fleisch macht Fleisch
Hi Markus, ich denke, du beziehst dich auf vegane Ernährung beim Kraftsport. Das war früher auch eines meiner ersten Gründe gegen Veganismus. Auch ich habe an den weitverbreiteten Mythos geglaubt, dass Kraftsport und Muskelaufbau vegan nicht funktioniert. Die größte Ernährungsorganisation der Welt, die Academy of Nutrition and Dietetics betont aber in ihrer Positionspapier zu vegetarischer und veganer Ernährung, dass diese für Sportler geeignet ist. Und ich habe selber Bodybuilding und jetzt Powerlifting viele Jahre mit Fleisch und viele Jahre Vegan gemacht. Ich habe bei der veganen Ernährung keine Nachteile gemerkt. Oben im Gif von vor einem Jahr hebe ich ein Gewicht von 147,5 kg x 5. Letzten Mittwoch habe ich Kreuzheben mit 185 kg x 5 gemacht und bin auf einem guten Weg bei meinem KDK Wettkampf in einem Monat 230 kg Kreuzheben, 220 kg Kniebeuge und 150 kg Bankdrücken zu schaffen. Kraft- und Muskelaufbau geht definitiv vegan. Wenn du dir über die Proteinlieferung bei veganer Ernährung Sorgen machst, habe ich dazu einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, der sich auch explizit mit Sportlern auseinandersetzt.
Außerdem wäre das ohnehin kein Argument gegen Veganismus, da sich Veganismus mit Ethik beschäftigt. Es ist keine einfache Ernährungsform, sondern setzt sich damit auseinander, dass alle Tiere Individuen sind und eine Kuh damit gleich viel wert ist wie ein Hund. Nach dem Veganismus sollten wir daher keine Tiere nur für unseren Geschmack töten. Wir können einfach stattdessen Pflanzen essen, die nicht in einem Schlachthaus schreiend und Angsterfüllt getötet wurden.
Liebe Grüße
auch Markus 🙂
Das ist der Beste Artikel, den ich zum Thema Vegan gelesen habe. Herzliche Gratolation. 🙂
Vielen Dank! Freut mich, dass dir der Artikel weiterhelfen konnte 🙂
Hi, ich finde den Artikel am Anfang relativ gut. Nur muss ich sagen er ist ziemlich provokant, arrogant und verwirrent, denn es fühlt sich an als ob alle Mischkonsumenten, dumm, arrogant, und narzistisch währen. Einem Punkt möchte ich etwas anhängen. Ich Lebe auf dem Land und habe Erfahrung beim Feld und Schlachten. Wegen der Sache mit dem sterben von Tieren bei Anbau von Pflanzen. Die Tiere sterben serwohl systematisch, Pflanzenschutzmittel sage ich nur, oder z.B. Wild wird extra geschossen dammit diese nicht ans Feld gehen und knabbern. Kleintiere und Vögel werden zerschreddert vom Pflug, das währe das sogenannte AUSVERSEHEN. Ich fand im Artikel gut dargestellt, dass du alles gut verlinked hast und man auch direkt nachvorschen konnte. Ich habe mich allerdings angegriffen gefühlt, es fühlte sich manchmal an als ob alles Mischkonsumenten über einen Kamm geschoben werden. Ich diskutiere gerne mit offenen Menschen und tolleriere jeden der anders denkt. Doch manchmal steigt mein temperament hoch wenn Leute meinen ihre Meinung währe die einzig Wahre währe. Trotzdem ein ziemlich vollgepackt und argumentativ geladener Vortrag
Grüße aus Brandenburg.
Hi Rick! Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, so einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Und ich stimme dir in einigen Kritikpunkten zu. Dieser Artikel ist sehr sarkastisch geschrieben und an einigen Stellen zu überspitzt formuliert. Deswegen möchte ich ihn noch abändern, jetzt, wo er so viele (vor allem nicht vegane) Menschen erreicht. Und deinem Punkt des Tötens von Tieren bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln stimme ich auch zu. „Ausversehen“ ist vielleicht eine nicht ganz so treffende Formulierung. Es geht für mich darum, dass dort nicht das Ziel ist Tiere zu töten, es wird nur als kleineres Übel hingenommen. In der Theorie könnte man dort mit anderen Maßnahmen auch pflanzliche Lebensmittel produzieren, ohne Tiere zu töten, oder zumindest deutlich weniger. Wird nur nicht gemacht, weil derzeit die Kosten dafür den moralischen Wert überschreiten, der von der Gesellschaft diesen Kleintieren etc. zugeordnet wird. Bei der Produktion von Tierprodukten ist Tierausbeutung halt der Kernbestandteil und nicht das „kleinere Übel“. Derzeit kann man als Konsument für sich halt gut begründen, pflanzliche Lebensmittel trotz der getöteten Tiere zu konsumieren, weil man ja irgendwas essen muss und dabei insgesamt deutlich weniger Tiere pro Millionen Kalorien (siehe Graph oben) getötet werden. Ich denke, die Grundargumentation kennst du eh schon, ich wollte hier nur ausführen, was ich mit der etwas ungeschickten Formulieren „Ausversehen“ meine.
Liebe Grüße aus Dresden!
Gerade als Umwelt Wissenschaftler sollte man wissen, das vegan ganz und gar nicht klimafreundlich ist. Viele Flächen können nur als Weideland genutzt werden und verkommen bei rein veganem Anbau.
Auch Vegetarier können nur den Kopf schütteln, wenn Veganer von ethischen Gründen reden. Schließlich ist Tierwohl bei vegetarischer Ernährung mindestens genauso möglich.
Der Artikel beweist warum Veganer meist als Fanatiker gelten. Objektivität ist leider was anderes.
Veganismus hat wenig mit Tierwohl zu sein, es geht darum, Tierausbeutung zu verhindern. Vegetarier nehmen Tierausbeutung bei Milch, Eiern, Leder oder Tierversuche durch Kosmetik hin. Diese Industrien sind mindestens genauso schlimm wie die Fleischindustrie oder gehen mit ihr Hand in Hand (Milchindustrie). Milchkühe werden nach 4-6 Jahren geschlachtet, weil sie nicht mehr genug Milch geben und viel Rinderhack was du im Supermarkt kaufen kannst, ist von Milchkühen. Eine rein vegane Welt ist vielleicht nicht die Klimafreundlichste Lösung, aber eine deutlich pflanzenbasierte Landwirtschaft ist es definitiv. Von den circa 2/3 landwirtschaftlicher Fläche, die wir gerade als Weideland nutzen, kann eine ganze Menge wieder anders genutzt werden (siehe dafür meinen CO₂ Bilanz von Fleisch Artikel). Besonders in Deutschland würde das gut funktionieren, dazu gibt es konkrete Studien und ich habe eine Grafik davon in den anderen Artikel eingebunden.
Als aktive Klimaaktivistin der letzten Generation bitte ich Sie hinsichtlich des Klimaschutzes auf vegane Ernährung zuverzichten. Zwar ist die Herstellung der Fleischprodukte klimaschädlicher, wird aber den für vegane Produkte extrem deutlich höheren Transportaufwands und -wegs deutlich ins negative gewendet. Diese werden in Ihren CO2 Bilanzen leider komplett ignoriert. Bitte in Zukunft stichhaltige Grafiken anbringen.
Hallo, Elise danke für deinen Einwand. Die Transportemissionen sind mit in die Bilanzen eingerechnet. Dazu empfehle ich dir diesen anschaulichen Artikel: https://ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local Dort sieht man, dass die Transportkosten nur einen minimalen Anteil am CC2 Ausstoß der Lebensmittel ausmachen. Bei Bananen kommen circa 50 % der CO2 Emissionen vom Transport. Dennoch sind die Gesamtemissionen nur bei 0,7 kg CO2 pro kg Bananen. Schweinefleisch dagegen hat vielleicht niedrigere CO2 Emissionen durch den Transport, aber die Gesamtemissionen liegen bei über 20 kg CO2 pro kg Fleisch. Der überwiegende Großteil der CO2 Emissionen unserer Lebensmittel kommen nicht vom Transport, sondern durch Landnutzungsveränderungen oder entstehen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb selbst.
Hallo Markus, ich habe eine Frage an den Vegan Experten, die du mir hoffentlich beantworten kannst.
Ich weiß das Rotwein nicht vegan ist, aber welcher hochprozentige Alkohol ist denn vegan?
Danke für die Info!
Hi JR, ich trinke schon ewig nichts mehr und hab da leider nicht so viel Ahnung.
Wein und Sekt gibt es in nicht vegan, aber auch in vegan. Du findest eigentlich in jedem guten Supermarkt eine vegane Sorte (also ohne Tiergelatine und nicht durch eine Tierblase gefiltert).
Bei Hochprozentigem sind die klare Alkohole, soweit ich weiß, immer vegan. Also Wodka, Gin, Korn und so. Wiskey und Rum sind in der Regel auch vegan, da gibt es aber Sorten mit Honig zugesetzt.
Aktuelle Studie des WWF:
Ist fleischlose Ernährung also grundsätzlich umweltfreundlicher? Definitiv nein. Denn klimafreundlich bedeutet nicht unbedingt umweltfreundlich. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann der Umwelt mehr schaden als Menschen, die Fleisch essen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des WWF.
Der Grund: Obst, Gemüse oder Schalenfrüchte, die in Deutschland auf den Tisch kommen, stammen oft aus Anbaugebieten, in denen Wasser knapp ist. Dort müssen sie künstlich bewässert werden, was die Trockenheit in den Regionen zusätzlich verschärft.
Die Viehwirtschaft verbrauche zwar grundsätzlich mehr Wasser als der Obst- und Gemüseanbau. Sie finde aber meist in Regionen statt, in denen genug Niederschlag fällt. Den größten kritischen Wasserverbrauch verursachen deshalb laut WWF nicht Fleischesser, sondern Veganer.
In Zahlen: Wer bei der Ernährung komplett auf tierische Produkte verzichtet, verbraucht jährlich 45 Kubikmeter Wasser. Vegetarier kommen auf 39 Kubikmeter pro Person und Jahr, Fleischesser auf 29 Kubikmeter. „Nur 18 Produzent des für unsere Ernährung nötigen Wasserverbrauchs gehen auf das Konto tierischer Lebensmittel“, erklärt der Umweltverband.
Im übrigen ist der obige Beitrag von Michael Nielsen korrekt und Ihre Aussage, Weideland könnte einfach anders genutzt eine gewagte, nicht haltbare und leider einfach falsche Aussage.
Hallo Jürgen, danke für deinen Kommentar! Wasserverbrauch ist natürlich nur ein Punkt der Umweltprobleme und wenn wir uns das Modell der planetaren Grenzen anschauen ist dieser im Vergleich zum Klimawandel, Landnutzung, Artensterben, Phosphor- und Stickstoffkreislauf noch deutlich unproblematischer. Und bei all diesen Punkten schneiden pflanzliche Lebensmittel halt besser ab. Klar existiert das Problem des Wasserverbrauchs und ich habe zum Wasserknappheitsfußabdruck auch einen Artikel im Ethikguide geschrieben: https://ethikguide.org/blog/die-wahrheit-ueber-den-wasserverbrauch-von-veganer-ernaehrung/. Dort zeige ich auch ab, dass pflanzliche Lebensmittel schlechter abschneiden. Die Welt ist nicht Schwarz/Weiß und es gibt kein Allerheilmittel. Ich sage nur das pflanzliche Lebensmittel tendenziell deutlich umweltfreundlicher sind, wenn wir uns alle Umweltprobleme angucken. Auch beim Weideland ist meine Aussage ja nicht schwarz/weiß. Ich sage, dass manches Weideland anders genutzt werden kann und vor allem in Deutschland und beziehe mich da ja auch auf eine großangelegte Studie. Ich bin bereit dazu meine Meinung in diesem Bereich zu ändern, wenn sie mir bessere Quellen aufzeigen.
Woher kommt eigentlich der Mythos vegan sei gesund?
https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/vegan_und_vegetarisch/essen-wie-aus-dem-chemiebaukasten-tofu-burger-soja-schnitzel-so-ungesund-ist-veganer-fleischersatz_id_5296624.html
„Vegane Fertiggerichte sind zu salzig und zu fettig
Zu viele Zusätze, auch zu viel Salz, Zucker und Fett im Fleischersatz bemängelte die Verbraucherzentrale Hamburg schon vor zwei Jahren im „Marktcheck: Vegane Lebensmittel“. Geändert hat sich seither nichts. Die Kritik trifft auch auf die 2,5 Gramm Salz und 13,3 Gramm Fett auf 100 Gramm Frikadelle unseres Beispiels zu.
Vegetarische und vegane Fertiggerichte, Wurst- und Käsezubereitungen sind nicht ungesünder als die Originale – aber auch nicht gesünder oder qualitativ besser.“
„Verbraucher haben falsche Erwartungen an „vegan“
Etliche Befragte sprachen sich für vegetarische Produkte aus, weil sie diese für gesund und kalorienarm hielten. Auf die Zutatenliste hingewiesen, reagierten sie dann überrascht und leicht geschockt.
Die getestete vegetarische Currywurst hatte 100 Kilokalorien mehr als das Original aus Fleisch vom selben Hersteller.
In 100 Gramm fleischloser Salami steckten 3,3 Gramm Salz. Das ist mehr als die Hälfte der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosis von sechs Gramm.
Einige Wurstbeispiele enthielten nicht nur das als gesund geltende Rapsöl, sondern billiges Palmfett. Es gehört wegen seiner gesättigten Fettsäuren zu den gesundheitlich bedenklichen Fetten.
Insgesamt stehen Verdicker, Stabilisatoren, Farb- und Konservierungsstoffe auf den langen Zutatenlisten des Fleischersatzes – alles Zusätze, die Ernährungsexperten auch in konventionellen Lebensmitteln ein Dorn im Auge sind.“
Die Meinung des Hamburger Ernährungsmediziners Matthias Riedl dazu ist eindeutig: „Man sollte nicht glauben, dass man damit ein gesundes Nahrungsmittel zu sich nimmt, denn es ist ein Nicht-Fleisch, das keine Vitamine in nennenswerter Form enthält – und auch keine sekundären Pflanzenstoffe, die gesundes Gemüse ja ausmachen.“ Und das, so Riedl, bekomme den Menschen auf Dauer und in großer Menge nicht.
Prof. Dr. med. Daniel Jaspersen, Fulda, Studium Humanmedizin Universität Düsseldorf und Marburg: “Bevorzugt werden sollte daher eine ausgewogene Ernährung, in der auch einmal in der Woche Fleisch gegessen werden darf.“
Die erfolgreiche Doku-Serie „ZDFZeit“ hat die derzeit so beliebten Trendprodukte mal genauer unter die Lupe genommen und gemeinsam mit dem Produktentwickler Sebastian Lege gezeigt, wo Verbraucher über den Tisch gezogen werden.
Vegan gleich gesund? Sebastian Lege sagt nein
Für Veganer und Vegetarier, die diese Ernährungsformen wählen, weil sie der Meinung sind, dass es gesünder sei, hat Sebastian Lege schlechte Neuigkeiten. Veganer Käseersatz zum Beispiel besteht aus billiger Mandelmilch, genauso günstigem Kokosöl, etwas Stärke, Salz und natürlich Käsearoma und Beta-Carotin für die Farbe. Diese Mischung wird aufgekocht und in eine Käseform gedrückt. Während guter, echter Käse häufig über Wochen, wenn nicht sogar Monate reift, ist der vegane Käseersatz schnell zusammengerührt. Klingt das appetitlich?
Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin stellt laut“Bild“ klar: „Die Inhaltsstoffe müssen bei veganen Lebensmitteln nicht besser sein. Im Gegenteil: Sie enthalten oft viele gesättigte Fettsäuren wie Kokosöl, die Verbraucher eher meiden sollten.“
Warum hier nicht die Vor- und Nachteile der veganen Ernährung dargelegt werden spricht nur für nicht vorhandene Objektivität!
All diese Quellen beziehen sich auf vegane Fertigprodukte, die gar nicht dafür gemacht sind „gesund“ zu sein. Diese Produkte sind dafür gemacht, nicht-vegane Fertigprodukte im Geschmack nachzuahmen, die ja ihrerseits auch nicht „gesund“ sind. Es geht bei der Ernährung ohnehin nicht um einzelne Lebensmittel, sondern um eine gesunde gesamte Ernährungsweise, nach dem „Whole Diet Approach“, der in der modernen Ernährungswissenschaft verfolgt wird. Vegane Lebensmittel sind ja nicht nur Fertigprodukte, sondern auch Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte. Diese Lebensmittel sollten nach jeder großen Ernährungsorganisation der Welt Bestandteil einer gesunden Ernährung sein. Wer sich dafür interessiert, wie vegane Fertigprodukte im Vergleich zu tierischen Fertigprodukten abschneiden, gibt es zumindest viele Hinweise, dass diese Lebensmittel gesundheitlich gleichwertig sind bzw. einige vegane Fertigprodukte in prominenten Studien etwas besser abschneiden. In jedem Fall sind Fertigprodukte gesundheitlich eher abträglich und sollten wenn überhaupt einen kleinen Teil der Ernährung ausmachen.